
In der ersten Folge meines Podcasts „In Deutschland zu Hause“ spreche ich mit Elena über ihr Ankommen in Deutschland. Sie erzählt uns von ihrer ersten Fahrt auf der Autobahn, ihrem Lieblingswort „Feierabend“ und dem Moment, als sie sich endlich in Deutschland zu Hause gefühlt hat.
Der Weg nach Deutschland: Ein Zufall und eine Chance
Für Elena war Deutschland nicht direkt ihr Ziel. Nach ihrem Masterstudium suchte sie überall nach Jobs und fand dann eine Stelle als Natural Language Processing Engineer in Deutschland. „Es war Zufall,“ sagt sie. Die Anfangszeit in der neuen Arbeit war oft anstrengend (exhausting) und mühsam (tedious). Zum Glück haben ihre Kolleginnen und Kollegen sie von Anfang an unterstützt und ihr bei den ersten bürokratischen Schritten geholfen – von der Anmeldung im Rathaus bis zur allgemeinen Einweisung (familiarization) in die deutsche Bürokratie. So war das Ankommen in Deutschland viel einfacher.
Falls du auch Hilfe brauchst und nicht so nette Kolleginnen und Kollegen hast wie Elena, dann schau doch mal auf dem Webportal ‚Mein Weg nach Deutschland‘ des Goethe-Instituts vorbei. In diesem Projekt habe ich selbst mal gearbeitet und kann es nur empfehlen.

Sprachliche Herausforderungen und Lieblingswörter
Elena ist davon überzeugt, dass Sprache der Schlüssel zum Ankommen in Deutschland ist. Für sie war das Erreichen des B1-Niveaus ein entscheidender Moment: „Ich denke, B1 ist genug, um die essentiellen Momente und Probleme zu lösen“. Ab diesem Level hat sie sich in alltäglichen Situationen sicher gefühlt. Sprachkenntnisse sind ihrer Meinung nach sehr wichtig.
Ihr erstes Lieblingswort? Feierabend. „Es bedeutet die Zeit nach der Arbeit,“ erklärt sie begeistert. „Als ich das Wort zum ersten Mal hörte, war ich neugierig, und meine Kollegen haben es mir erklärt.“ Sie liebt die Bedeutung – der Moment, in dem die Arbeit endet und der Feierabend beginnt, ist für sie eine Mischung aus Entspannung und Abschalten (relaxing).
Praktische Tipps zum Deutschlernen
Wenn du dein Deutsch verbessern möchtest, ist es hilfreich, dir gezielt interessante Wörter auszusuchen, die du in vielen Situationen benutzen kannst. „Feierabend“ ist nicht nur ein interessantes Wort, sondern auch Ausdruck für ein Gefühl, das du sicher oft erlebst. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel mehr du über die Kultur lernen kannst, wenn du dich mit der Sprache auseinandersetzt (to deal with).
Der Stolz, in einer anderen Sprache zu kommunizieren
Deutsch zu sprechen ist für Elena nicht immer leicht. Sie erzählt, dass sie oft nervös ist und mehr denken muss, als wenn sie in ihrer Muttersprache spricht. Doch trotz der Nervosität hat sie ihren Weg erfolgreich gefunden: „Ich kann mit anderen Leuten sprechen und kommunizieren. Ich kann DHL anrufen oder mit meinem Hausarzt sprechen.“ Für Elena fühlt es sich wie Magie an, wenn jemand sie auf Deutsch versteht – und dieses Gefühl wächst mit jedem Erfolgserlebnis und stärkt das Gefühl des Ankommens in ihr.
Tipp: Wie man die Nervosität überwindet
Die Nervosität, die Elena beschreibt, kennen viele Deutschlernende. Denke daher daran, jeden einzelnen Erfolg, auch wenn es ein kleiner Erfolg ist, zu feiern und stolz auf dich zu sein. Wenn du dich zum Beispiel traust, auf Deutsch mit dem Kundenservice zu telefonieren oder einen kurzen Dialog im Supermarkt zu führen, ist das super für dein Selbstvertrauen. Setz dich nicht zu sehr unter Druck – es ist ok, Fehler zu machen. Nur so lernst du.

Die Überraschungen des Alltags: Von der Autobahn zur Bürokratie
In den ersten Tagen hat sich Elena in Deutschland recht (quite) wohl gefühlt (to feel good), da sie vorher bereits in anderen Ländern gelebt hat. Trotzdem gab es Überraschungsmomente. Die Autobahn hat zum Beispiel für einen kleinen Kulturschock gesorgt. „Ich war schockiert, als ich auf der Autobahn fuhr und einige Autos extrem schnell waren,“ erinnert sie sich. Elena war es nicht gewohnt, dass es auf einigen Streckenabschnitten (section) keine Geschwindigkeitsbegrenzung (speed limit) gibt.
Eine neue Sprache zu lernen, vereinfacht das Ankommen in Deutschland
Für Elena war es eine bewusste Entscheidung, Deutsch zu lernen. Obwohl sie in ihrem Job hauptsächlich Englisch spricht, wollte sie Deutsch lernen, um mit den Menschen um sich herum sprechen zu können. Das macht sie nicht nur glücklich, sondern sie hat auch das Gefühl, dass die Menschen es schätzen (to appreciate), wenn sie auf Deutsch mit ihnen spricht. Dadurch empfindet (to feel) sie selbst zusätzlich ein größeres Zugehörigkeitsgefühl (sense of belonging).
Deutsch sprechen = Zugehörigkeit
Die Entscheidung, eine neue Sprache zu lernen, ist nicht nur eine berufliche, sondern auch eine persönliche. Die Kommunikation auf Deutsch ist ein Schritt hin zu einem tieferen Verständnis der deutschen Kultur und der Menschen in Deutschland. Wenn du die Sprache beherrschst (to master), öffnet sich dir eine neue Welt und das Zugehörigkeitsgefühl wächst – du fühlst dich weniger als Außenstehender (outsider) und mehr als Teil der Gemeinschaft. Dieses Gefühl wirst du auch im Ver-Steh-Café spüren (to feel).

Ankommen in Deutschland als langfristiger Prozess
Elena zeigt uns, dass du zum Ankommen in Deutschland mehr brauchst als nur ein bestimmtes Sprachniveau. Es sind die kleinen Dinge – wie das Verstehen von Wörtern wie „Feierabend“ und nette Kolleg:innen zu haben – die das Ankommen möglich (und schön) machen.
Elena ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie sich der Mut, eine neue Sprache zu lernen, lohnen (to be worthwhile) kann. In einer Sprache sprechen zu können, die nicht die eigene ist, schafft nicht nur Erfolgserlebnisse, sondern hilft dir auch, dich in einem fremden Land wirklich zu Hause fühlen.
Wie man sich wirklich zu Hause fühlt
Elena erinnert uns daran, dass das Gefühl von „Zuhause“ nicht von einem bestimmten Sprachlevel oder der Zeit abhängt, die man in einem Land verbracht hat. Es ist der langsame Aufbau von Bekanntschaften und Freundschaften, das Verstehen der Kultur und die täglichen kleinen Erlebnisse, die uns schließlich das Gefühl geben, angekommen zu sein.
Wenn du, wie Elena, besser Deutsch sprechen möchtest, dann hol dir mein Buch oder komm zu uns in Ver-Steh-Café, wo du Elena vielleicht selbst kennenlernen kannst.
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